Eine fotografische Herausforderung
Am 8. Oktober 2016 fand dieses Jahr der Jubiläums-Fotomarathon in München statt. Normalerweise wäre dies im Juli gewesen, wurde aber wegen dem Attentat beim OEZ verschoben. Diesen Entschluss fand auch ich völlig richtig, wäre doch keiner fähig gewesen, einen Tag nach so einem schlimmen Vorfall fröhlich durch die Stadt zu ziehen. An dieser Stelle vielen Dank an die Organisatoren und alle beteiligten Unternehmen, die es möglich gemacht haben, diese Veranstaltung trotzdem abhalten zu können.
Und hier möchte ich über den Tag des Fotomarathons berichten.
Ich nahm in diesem Jahr bereits zum dritten Mal teil. Den ersten Fotomarathon hatte ich mit meinem Bruder überstanden, dann habe ich pausiert. Im letzten Jahr konnte ich meine Fotofreundin Monika überreden, sich auf dieses besondere Fotoevent einzulassen und mit mir gemeinsam loszuziehen. Und auch in diesem Jahr wollten wir es wagen.
Vor dem Start
Wir fuhren von Karlsfeld aus mit der S-Bahn zum Hauptbahnhof und legten die letzten Meter bis zum Löwenbräukeller am Stiglmaierplatz zu Fuß zurück. Dort sollte der Fotomarathon wieder starten. Vor Ort waren schon einige Fotografen anwesend, trotzdem gab es bei der Anmeldung keine Wartezeiten. Da ich mich sehr früh angemeldet hatte, startete ich mit der Nummer 3. Nachdem wir unsere Startnummern an den Fotorucksäcken befestigt hatten, setzen wir uns in den großen Saal, um auf die Ansprache um 11 Uhr zu warten. Dabei traf ich noch zwei andere Fotofreunde, die auch schon gespannt auf das Thema waren. Noch schnell einen Cappuccino genossen und schon mal ein bisschen gefachsimpelt.
Pünktlich ging es los mit der Ansprache und das Thema war – Fünf! Wie überraschend, findet doch dieses Jahr der Jubiläums-Fotomarathon statt, eben zum 5. Mal. Und dann ging der Run auf die Aufgabenzettel los. Mit Fotofreundin Monika war schon geklärt, dass wir es erst einmal ruhig angehen und uns erste Gedanken noch im warmen Saal machen würden. Die meisten waren schon längst weg, als wir unser erstes Bild gleich vor Ort umsetzten.
Oberthema des Fotomarathons: „Fünf“
Hier ein Überblick über meine Ergebnisse:
Im letzten Jahr hatten wir beide das Problem, den „roten Faden“ durch unsere Fotos zu ziehen. In diesem Jahr war das für mich anders. Was aber auch am Monat Oktober lag, denn im Biergarten gab es einige Kastanien, die ich einsammelte, um mit ihnen meine Startnummer zu legen. So hatte ich dann recht schnell mein Bild Nummer eins, „Fünf“, auf der Speicherkarte. Da kam mir die Idee, zu versuchen, diese Kastanien als mein „Objekt“ zu nehmen, dass ich in jedem Bild auftauchen lasse. Und so machten wir uns dann auf den Weg. Der erst einmal in den leeren Biergarten führte. Dort entstand gleich mein zweites Bild zum Thema „Fünfe gerade sein lassen“, natürlich etwas kreativer umgesetzt durch die Schräge im Bild.
Einen „Joker“ hatten wir auch noch: Die Tochter von Fotofreundin Monika riefen wir nach Bekanntgabe des Themas an und wir trafen uns mit ihr und ihrem großen Rucksack, bestückt mit allen möglichen „Hilfsmitteln“, in der Nähe vom Hauptbahnhof. So konnten wir einige Ideen mit ihrer Hilfe umsetzen, dafür noch einmal einen ganz lieben Dank an Anna.
Bei einigen Bilder fiel mir die Umsetzung recht leicht, bei anderen musste ich schon länger überlegen. Schließlich wollte ich meinen roten Faden mit den Kastanien beibehalten. Und da fallen schon einmal Ideen weg, wo man diese kleinen, braunen Objekte einfach nicht sehen würde oder nicht einsetzen könnte.
Da das Wetter auch nicht so ideal war, suchten wir uns immer wieder „Indoor“-Möglichkeiten zum Fotografieren. Beim „Mambo No. 5“ gab es einen Kaffee in einem der zahlreichen Coffee-Shops, die „Olympischen Ringe“ wurden auf dem Fußboden in einem Durchgang aufgenommen. Dazu hatte ich die Farben der Ringe erst noch im Internet recherchieren müssen und kaufte dann einfach FIlzuntersetzer beim Kare – wo wir eh gerade nach weiteren Utensilien für unsere Fotos suchten.
Die „5%-Hürde“ war auch so eine Sache. Aber ich war mir schnell mit mir einig, dass das Thema mit einer Kastanie, die quasi auf der Stufe „über die Hürde springt“, einigermaßen umgesetzt ist. Da kam mir eine Treppe auf unserem Weg gerade recht.
Es hatte mittlerweile leicht zum nieseln angefangen und es ging um das letzte Thema der ersten Runde. Wir wollten dieses unbedingt noch vor 15 Uhr erledigt haben, denn mit den neuen sechs Themen wird es nicht besser mit der Zeiteinteilung. Da ich keine Ahnung hatte, wie wir an sowas ähnliches wie den Roboter aus „Nummer 5 lebt“ rankommen sollten, hatte ich eine andere Idee. Eine der Kastanien bekam kurzerhand ein „Nagellackgesicht“ (wieder mal danke an Anna), wurde noch mit einem Lichtspot angestrahlt und somit zum Leben erweckt.
Teil zwei vom Fotomarathon
Nachdem auch das sechste Bild im Kasten war, machten wir uns auf den kurzen Weg zum Sendlinger Tor. Dort ging es auch bald weiter mit der Ausgabe der neuen Themenzettel und der Tütchen vom Kamps mit den leckeren Krapfen (wirklich einer der besten, die ich je gegessen habe – nochmal danke für das Sponsoring an dieser Stelle!). Mittlerweile hatte es etwas mehr zu regnen begonnen und so ließen wir uns Zeit und dachten über die nächsten Themen nach, die nicht unbedingt einfacher waren.
Die Idee beim 7. Thema mit dem „5tes Rad am Wagen“ hatte auch ein anderer Teilnehmer, ich habe es nur ganz leicht anders umgesetzt. Bin schon gespannt, ob diese Objekte noch öfter auftauchen.
Für „Give me five“ fällt jedem bestimmt gleich die Handbewegung ein. Diese Idee überließ ich Monika. Und nachdem ihre Tochter sogar verschiedene Kartenspiele eingepackt hatte – nutzte ich das einfach aus.
Bei den „Fünf Freunden“ saßen wir kurz mal bei einem „Futterladen“ im Hauptbahnhof, ich musste schließlich in Ruhe die Gesichter auf die Kastanien malen. Und dann ergab sich in einer Sekundenarbeit das vorletzte Thema: die berühmten fünf Minuten, die in dem Fall eher weniger sein dürften. Der Zug war eigentlich schon am Losfahren, da legte ich schnell die Kastanien auf den Boden, Live-View an und einige Schüsse gemacht – schon war der Zug weg. Aber eines der Ergebnisse überzeugte mich und gefällt mir auch weiterhin sehr gut.
Das letzte Foto – „Fünf vor 12“ – entstand um 18:26 Uhr – also ziemlich knapp vor dem finalen Abgabetermin. Hierzu hatte ich schon eine grobe Idee und wir gingen zum alten Botanischen Garten. Es wurde langsam echt kühl und vor allem dunkel… Erst baute ich die Uhr auf einem Tisch auf, das gefiel aber weder meiner Fotofreundin Monika noch mir so richtig. Die liebe Monika schaute sich dann um – und fand die Lösung: Ein sehr schönes Fass! Also schnell alles dort aufgelegt (hier was es noch dunkler). Und so schraubte ich die ISO auf 4.000 hoch. stellte mich auf einen der nassen Klappstühle – und schoss das letzte Bild mit ruhiger Hand und 1/40 sek. Natürlich wie alle Bilder ohne zusätzliche Lichtquelle und deshalb eigentlich mit einer schönen Lichtstimmung.
Ein paar BTS-Bilder vom Fotomarathon
Da wir ja auf der „Hauptkamera“ nur die 12 Bilder für den Marathon abgeben durften, habe ich nebenbei wieder ein paar Fotos mit meinem Handy gemacht. Und diese zeige ich euch hier:
Die Ergebnisse von allen Teilnehmern findet ihr dann auf dieser Seite vom Veranstalter – und natürlich auch alle vorhergehenden Jahresergebnisse. Schaut doch mal vorbei, es ist immer wieder interessant zu sehen, wie andere Leute mit den Fotothemen umgegangen sind.
Ja, genauso war’s… eine Herausforderung.
Ich finde Du hast die Themen richtig cool umgesetzt! Alle Deine Fotos gefallen mir super und der rote Faden ist definitv vorhanden.
Wir sehen uns dann bei der Preisverleihung, gell 😉