Vögel, Robben und Seen
Es ist wirklich unglaublich – die letzten Tage Urlaub sind angebrochen. Seit dem 10.12. sind wir wieder auf der Nordinsel. Wir haben auf der Südinsel aber noch einige Dinge erlebt und tolle Landschaften gesehen. Wir hatten den heißesten Tag seit 1962 und auch immer mal wieder Regen.
Und so kommt hier mein letzter Reisebericht direkt aus Neuseeland, der zweite Teil über die Südinsel.
Der 1. Dezember ist ein besonderer Tag, der mit viel Sonne und frühem Aufstehen startet. Wir fahren von Te Anau Richtung Milford Sound und da das 120 km mit zum Teil sehr vielen Kurven sind, braucht das auch seine Zeit. Wir haben eine Bootstour um halb 11 gebucht, es ist schon toll, wenn der Katamaran so nah an die Wasserfälle heranfährt. Was aber noch spektakulärer ist, sind die kleinen Robbenkolonien, die wir auch direkt und ganz vorsichtig ansteuern. Nach dieser tollen Tour geht es wieder zurück, wobei wir noch an einer sehr bekannten Schlucht „The Chasm“ Halt machen. Für uns, die wir die Klammen in den Alpen zum Teil kennen, ist das nichts so spektakuläres. Was wir hier aber am Parkplatz sehen, ist ein Keapärchen, das sich gerade hingebungsvoll auf einem Autodach putzt. Keas sind die einzigen Bergpapageien der Welt, recht groß und sehr an allen Plastikteilen der Autos interessiert. Während unserer Heimfahrt wird das Wetter leider immer schlechter und abends gibt es noch Regen.
Dafür startet der 2.12. mit herrlichstem Wetter für unsere Weiterreise bis ganz in den Süden der Insel, nach Invercargill. Wir kommen an einer alten Brücke vorbei, an „Wetlands“, wo sich ein Fluss mit breitem Flussbett seinen Weg bahnt. Und nach dem Einchecken im Hotel geht es noch kurz nach „Bluff“ – an die Stelle, wo der Highway 1 beginnt und beide Inseln durchzieht. Und nachdem wir zu Beginn unserer Reise am oberen Ende waren, wollte ich jetzt natürlich noch zum kleinen Leuchtturm am unteren Ende fahren. Dieser Tag hatte noch ein paar schöne andere Stopps für uns parat – und wie wir am nächsten Tag erfahren sollten, war es der heißeste Tag hier seit 1962.
Wir sind nur einen Tag ganz im Süden, am 3.12. geht es weiter Richtung Dunedin und das liegt schon wieder ein Stück oberhalb an der Ostküste. Der Tag startet mit heftigem Regen, den ersten Fotostopp machen wir an einem Leuchtturm – denn der wahre Fotograf kennt kein schlechtes Wetter, oder? Aber die große Kamera bleibt da doch besser im trockenen Auto. Einige Zeit später wird es aber wieder sonnig, als wir an den Mc Lean Falls ankommen, klart es immer mehr auf und ich habe etwas Probleme mit den Langzeitbelichtungen in der Sonne. Wir haben noch eine Menge schöne Fotostopps vor uns, ein Highlight ist der Leuchtturm am Nugget Point. Eine Pad führt an einem wunderbaren Strand dorthin und wir sind sehr froh, die tolle Aussicht bei Sonne genießen zu können. Die vielen Fotostopps sorgen aber auch dafür, dass wir heute erst um 20 Uhr am Motel ankommen.
Am 4. Dezember ist unser Ausflug auf die Otago Peninsula geplant, um z. B. die einzige Festlandbrutstelle von Albatrossen zu besuchen. Man kann sie für die Tiere sicher abgeschottet beobachten und da gerade Brutsaison ist, sehen wir auch drei der riesigen Vögel. Aber da man recht weit weg ist, bekommt man nicht so richtig mit, dass diese Tiere eine Flügelspannweite von 3 Metern und ein Gewicht von 8 bis 9 Kilos haben.
Dafür kann man in der Nähe des Parkplatzes noch brütende Möwen aus nächster Nähe beobachten – wie auf meinem Foto gut zu sehen. Die Tiere lassen sich kaum aus der Ruhe bringen, man ist von ihnen aber nur durch ein Geländer getrennt. Ein weiterer sehr besonderer Punkt ist der Besuch bei den seltensten Pinguinen der Welt, den Gelbaugenpinguinen. Diese werden auf einem Privatgrundstück gehegt und gepflegt und man kann sie über „Besucherwege“, die in den Boden gegraben und gut getarnt wurden, besuchen.
Was aber absolut grandios war: Als wir in einem Unterschlupf Ausschau halten, kommt eines der Tiere direkt vor unseren Augen den grünen Hügel hochgehüpft. Und als wir mit unserem Guide kurz darauf ganz still und unter freiem Himmel in der Wiese sitzen – kommt er direkt an uns vorbei! Nur durch einen kleinen Schotterweg von uns getrennt – ein atemberaubendes Naturerlebnis! So haben wir an diesem Tag einiges der besonderen Tierwelt von Neuseeland gesehen.
Am nächsten Tag geht wieder weiter Richtung Inlandseen. Unser erster Stopp noch an der Küste sind allerdings die Moeraki-Boulders, riesige Steinkugeln am Strand. Wir haben gerade noch Glück, die Flut setzt gerade ein und noch können wir am Strand langgehen und einige tolle Fotos mit wunderbaren Wolken schießen. Eine halbe Stunde später sind dei Steinkugeln fast komplett unter Wasser und man holt sich am Strand nasse Füße. Unsere Fahrt geht dann bald vom Strand ins Landesinnere und das Wetter wird immer schlechter. Tiefe Wolken verhindern Blicke in die Alpenwelt an den Seen Pukaki und Tekapo.
Dann ist Nikolaustag! Und die Sonne strahlt vom blauen Himmel, absolut perfekte Voraussetzungen für unseren Tagesplan: Die Fahrt zum Mount Cook mit anschließender Tour auf einem Gletschersee! Der Lake Pukaki leuchtet unglaublich schön in Türkis, im Hintergrund der Mount Cook, den wir später auch noch näher sehen. Dann geht es mit dem Bus zu einem Wanderparkplatz, ein gutes Stück zu Fuß weiter und bis an den Gletschersee des Tasman-Gletschers. Hier werden wir mit dem Boot bis recht nah an den Gletscher gefahren. Näher geht es dann leider nicht, da es zu gefährlich wäre. Aber dank Tele kann ich die Front des rasant schmelzenden Gletschers gut festhalten.
Am Tag darauf heißt es schon wieder weiterfahren, es geht nach Christchurch. Wir halten unterwegs an einer schönen Schlucht, der Rakaia Gorge. Abends gehen wir noch ein Stück durch die Innenstadt von Christchurch spazieren – und es ist wirklich erschreckend, was das Erdbeben vom Februar 2011 alles zerstört hat. Vor allem die wundervolle Kathedrale, das Wahrzeichen der Stadt, ist fast vollständig zerstört. Da ich 2004 schon einmal hier war, ist es natürlich schon etwas seltsam, die Stadt jetzt so zu sehen.
Der nächste Tag wird für eine Tour „auf den Vulkan“ genutzt – denn die vorgelagerte Insel vor Christchurch ist ein alter, erloschener Vulkan. Wir fahren eine tolle Straße oberhalb der Buchten, aber auch unten am Meer gibt es tolle Vegetation zu sehen.
Von Christchurch geht es am 9.12. Richtung Picton, vorbei an einigen „Hot Spots“ für die Robbenbeobachtung. Es ist schon faszinieren, wie nah man den Tieren stellenweise kommen kann. Und an einem Aussichtspunkt sehen wir sogar sehr viele Jungtiere. Leider ist an dem Tag die Sonne nicht sehr häufig zu sehen. Und es ist unser letzter Tag auf der Südinsel, am 10.12. geht unsere Fähre um kurz nach 9 wieder zurück auf die Nordinsel.
Dort hatten wir noch ein paar schöne Spots zum Besichtigen. Aber den Bericht dazu wird es wohl erst nach Weihnachten geben. Denn für uns ist am 18.12. leider der Rückreisetag nach Deutschland.
Hier geht es zum Teil 5, dem letzten Teil unseres Urlaubsberichtes dieser tollen Reise! Ihr habt den dritten Bericht noch nicht gelesen? Den findet ihr hier!