Fortbildung in einer alten Fabrikhalle
Hin und wieder nehme ich an Workshops teil. Zum einen, um neue Dinge zu lernen, aber auch um an besonderen Locations mit professionellen Modellen arbeiten zu können und mich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Und natürlich auch, um immer mal wieder coole Bilder für mein Portfolio zu erschaffen. Und in diesem Fall – in meinem Studio will und werde ich nicht mit Mehl arbeiten.
Über diesen Workshop möchte ich euch mal ein klein wenig berichten und einen Einblick in die Ergebnisse geben.
Wenn eine Location in Kürze dem Erdboden gleich gemacht werden soll, muss man die Chance nutzen, dort noch einmal ein Shooting zu haben. Ende März 2017 war es so weit: Martin Dürr hatte zum zweiten Mal einen Workshop mit dem Thema „Model & Mehl“ in einer alten Fabrikhalle in Augsburg ausgeschrieben und ich wollte wieder dabei sein. Ich kannte die beiden Models Hany und Vanessa und wusste somit, mit welchen Profis ich arbeiten darf. Und den Workshopleiter und seine Frau finde ich auch noch sehr nett.
Wenn Fashion auf einen Lost Place trifft
Nach der kurzen Vorstellungsrunde (wir waren zwei Fotografinnen und vier Fotografen) konnte es schon losgehen. Wir teilten uns in Gruppen ein und fingen jeweils mit einem Model zum Fotografieren an. Zu Beginn erst einmal ohne Mehl. Ganz „schlichte“ Modelaufnahmen in einer alten Fabrikhalle. Was ja durchaus einen Reiz hat. Und es gab so viele Möglichkeiten, unsere beiden tollen Models ins richtige Licht zu setzen. Jeder kam auf andere Ideen und wir nutzten viele Ecken der Location aus.
Da es an diesem Tag auch Sonne hatte, konnten wir viel mit dem durch die riesigen Fenster einfallenden Licht machen. Aber auch Reflektoren und ein großes Dauerlicht waren im Einsatz. Ich habe mit meiner Canon 5D Mark II, dem 24-70 mm und dem 70-200er sehr viele Aufnahmen gemacht. Nur später bei den schnellen Feuer- und Mehlfotos bin ich recht bald auf die Canon 7D und das 10-22er umgestiegen, da die Kamera doch um einiges schneller ist.
Eine kleine Überraschung
Nach der Mittagspause ging es erst einmal mit einer Überraschung von unserem Model Hany Phan weiter – sie spuckte für uns Feuer! Da dies nicht sehr angenehm für das Model ist, einigten wir uns sehr schnell darauf, hier ausnahmsweise mal im „Rudel“ zu schießen. Wir platzierten uns gegenüber der Ziegelwand und Hany spuckte auf Kommando mehrere Male Feuer. Und wir waren glücklich über diesen tollen „Zusatz“ während des Workshops. Die Location war wegen ihrer Höhe gut geeignet, Hany macht das schon länger und das Mehl war noch weit weg. Shootings mit Feuer indoor sind nicht ganz ungefährlich, also nicht einfach so nachmachen!
Wir starten mit dem Mehl
Dann war es aber soweit – der große Parabol-Reflektor wurde eingerichtet und das Mehl vorbereitet. Zuerst gab es ein paar „Trockensprünge“ unserer Models, damit sie und wir Fotografen wussten, wie wir uns platzieren sollten und wo sich was abspielen würde. Da die Sprünge auf dem harten Betonboden sehr belastend für die Models waren, haben wir bewusst mit Dauerlicht gearbeitet. Wir haben unsere Positionen um den Reflektor immer durchgewechselt, so war es möglich, dass jeder zu guten Ergebnissen kommt.
Und dann ging die „Sauerrei“ los. Abwechselnd sprangen Hany und Vanessa, das Mehl wurde im hohen Bogen und mit viel Schwung auf unsere Models geschleudert. Dies übernahmen die Models mit viel Vergnügen selbst, aber auch Martin und seine Frau Kerstin halfen fleißig mit. Wozu hat man sonst einen Workshopleiter 🙂
Herausgekommen sind viele „Fehlschüsse“ (wenn das Model dann halt mal komplett im Mehl verschwindet), aber auch sehr viele, sehr coole Bilder. Und wenn man die Kamera richtig einstellt, dann bekommt man auch mit „Dauerlicht“ ganz tolle Ergebnisse. Statische Aufnahmen wären mit Studioblitzen sicher auch schön gewesen, aber bei einem Workshop muss man anders denken. Vor allem, wenn man mit Models arbeitet, die im Tanz ausgebildet sind und dies auch wunderbar mit etlichen hohen Sprüngen umsetzen.
Wir haben mit höheren ISO-Werten gearbeitet, damit wir etwas kürzere Zeiten verwenden konnten, um das Mehl „einzufrieren“.
Behind the scenes
Natürlich möchte ich euch hier noch ein paar „BTS“-Bilder zeigen. Wir hatten echt viel Spaß, wurden sehr gut umsorgt (Getränke, mega-lecker Muffins, Brezen) und es war eine sehr nette Fototruppe.
P.S.: Auch wenn wir „Foto-Mädels“ dran gedacht hatten, unsere Kameras mit Plastiktüten vor dem Mehl zu schützen – sie haben nachher ziemlich verstaubt ausgesehen 😉 Aber noch am gleichen Abend waren meine Cams wieder sauber und einsatzbereit.
Hi liebe Andrea,
toller Bericht. 🙂 Aktuell bin ich etwas am recherchieren bzgl. Mehlshooting und dabei auf deinen Blog-Eintrag gestoßen. Schön mal wieder was von Dir zu lesen. Tolle Bilder!
Liebe Grüße Dominik
#Ulf 😉
Hallo Dominik!
Freut mich sehr, wenn dir der Bericht gefällt – schon krass, dass du einen so alten Blog „gefunden“ hast!
War damals echt eine tolle Aktion mit dem Mehl. War natürlich praktisch, das mit so tollen Modellen machen zu können
und dann auch noch mit Anleitung – denn ganz alleine kann man sowas kaum umsetzen.
Liebe Grüße, Andrea
#ULF