Ende Mai 2018 machten wir uns auf den Weg zu einem besonderen Ausflug – wir wollten „über einen See gehen“! Ja, richtig gelesen, nicht baden, sondern einen „See“ zu Fuß erkunden. Der Forggensee, flächenmäßig im Normalfall der größte Stausee Deutschlands, blieb im Sommer 2018 länger als geplant leer. Und dieses besondere Schauspiel wollten auch wir uns nicht entgehen lassen. Und davon möchte ich euch berichten.
Irgendwann hatte ich Fotos vom leeren Forggensee im Internet gesehen. Was soll das denn, habe ich mir gedacht, ein leerer See? Ich muss gestehen, dass ich mich mit dem See, der nicht unbedingt in unserem direkten „Einzugsgebiet“ liegt, noch nie richtig befasst hatte. So war mir nicht klar, dass er jeden Winter geleert wird, um im Frühjahr die Massen des Schmelzwassers aufzunehmen, um Überschwemmungen zu vermeiden.
Da der See im Winter aber ziemlich sicher oft mit Schnee „gefüllt“ ist und so ein Seeboden auch lange Zeit braucht, bevor er wirklich trocken und begehbar ist, ist das dieses Jahr eine Besonderheit. Der Staudamm im Norden des Sees, der schon einige Jahrzehnte alt ist, soll saniert werden. Was für uns Fotografen nun ein sehr spannendes Schauspiel ist, weil man Dinge entdeckt, die sonst vom Wasser verborgen sind, ist natürlich für die Tourismusbranche ein herber Rückschlag. Denn wo im Sommer im Normalfall das kühle, dunkelblaue Nass zum Baden einläd, sieht es momentan eher aus wie in einer trockenen Wüste.
Aber auch für die Ökologie ist diese Situation problematisch. Fische vermehren sich nicht wie sonst üblich und auch die Pflanzenwelt an den Rändern des Sees, die auf das Wasser angewiesen ist, leidet. Wenn ihr mehr über diese Themen lesen wollt, dann bietet euch das Internet viele Informationen. Hier von mir der allgemeine Wikilink zum Forggensee.
Wir starteten unsere Fototour an der gesperrten Straße am Staudamm im Norden und stießen dort auf die ersten alten Baumwurzeln, die man nur sieht, wenn der Wasserstand so niedrig ist. Leider wurden jetzt schon die Wolken immer dichter und es fing sogar ganz leicht zum Regnen an. Also zurück zum Auto und weiter zum nächsten Dorf. Dort gingen wir bis zur Wasserlinie, beobachteten ein paar Schul-Segelboote. Die Wolken wurden immer dichter und türmten sich auf, ein grandioses Schauspiel. Und der Wind setzte ein, was uns wieder weiter in den Süden des Sees führte.
An einer netten Wirtschaft parkten wir und machten uns auf den Weg auf den See. An dieser Stelle konnten wir bis zur Mitte des Sees gehen – bis zum schnell fließenden Lech, der den See in einen westlichen und einen östlichen Bereich teilt. Die Ränder am Fluss brechen immer wieder ab, weshalb man hier sehr vorsichtig sein sollte.
Wir waren unglaublich fasziniert von dem „Wurzelwald“, an dem man erkennen kann, dass hier früher eine Allee und eben ein richtiger Wald gestanden haben muss. Und so fotografierten wir aus allen Richtungen und Winkeln. Der Himmel wurde jetzt leider immer dunkler und wir machten uns auf den Rückweg. Gerade rechtzeitig setzten wir uns für eine Pause an den „Seerand“ – dann setzte der Regen ein… Bald brachen wir auf, hielten noch einmal kurz auf der Ostseite des Sees. Auf dem weiteren Weg kamen wir in strömenden Regen und sogar Hagel setzte kurz ein. Aber wir hatten einen sehr spannenden Tag und haben einiges an Fotos mit nach Hause gebracht.
Hier habe ich für euch ein paar Einblicke unseres Ausflugs zusammengefasst – viel Spaß beim Bilder gucken!
Liebe Andrea, super Bilder ! Bin ganz begeistert. So hab ich den Forggensee noch nie gesehen , obwohl es meine Heimat ist LG Monika
Mit den Wolken wirkt die Landschaft gleich nochmal so dramatisch…klasse! Und ich glaube, einige Stellen und Wurzelstöcke wiederzuerkennen 😉