Ganz viel Neues entdecken
Was macht man, wenn Fotofreunde auf die Idee kommen, im November zu einem Fotoevent zu fahren? Man sagt „aber klar doch!“ und plant die Reise. Dieses Mal passte es zeitlich, dass auch Markus mit dabei sein konnte – und hier möchte ich euch berichten, was wir beim „Foto-Barcamp“ in der Sächsischen Schweiz alles erlebt haben – und was ein Barcamp überhaupt ist. Viel Spaß!
Bereits im Juli buchte ich uns die Tickets für den Event „HerbstlichT“ und bald war auch klar, dass wir uns ein Zimmer in einem kleineren Hotel ganz in der Nähe vom Veranstaltungshotel buchen würden. Wir waren neugierig, was für eine Art von Veranstaltung uns erwarten würde, denn den Begriff „Barcamp“ hatten wir noch nie gehört.
Hier eine kurze Erklärung, wie ein Barcamp funktioniert, ein Video dazu habe ich euch am Ende des Blogs verlinkt.
„Ein Barcamp ist eine offene, partizipative Veranstaltung, bei der die Teilnehmer selbst die Agenda gestalten. Zu Beginn gibt es eine kurze Einführung, danach schlagen die Teilnehmer Themen vor und erstellen gemeinsam den Zeitplan. Die Sessions sind interaktiv und fördern den Austausch von Wissen und Ideen. Dabei ist es nicht wichtig, ob man „Profi“ oder „Laie“ ist, jeder kann zu den Themen nach seinem Wissenstand beitragen. Und: falls man feststellt, dass einen das Thema doch nicht so interessiert, kann man die Runde einfach verlassen und sich ein anderes Thema suchen.“
Mittwoch, der 13. November 2024
Da wir schon sehr lange nicht mehr in der Sächsischen Schweiz waren (und damals auch nur ganz kurz) wollten wir die Zeit nutzen und reisten bereits früher an. Vormittags konnte es losgehen, bei uns war noch Sonnenschein, das sollte sich bald ändern. Auf der Autobahn war ziemlich dichter Nebel, wir kamen aber trotzdem gut voran. Nur die Umleitung, die wir fahren mussten, weil erst ein paar Tage vorher die große Brücke zur Überquerung der Elbe in Bad Schandau gesperrt worden war, schluckte Zeit. Dadurch kamen wir aber durch einen wunderbaren Herbstwald. Nach dem Check-In im Hotel trafen wir uns mit ein paar Freunden aus der ULF-Truppe zum Abendessen. Obwohl wir mit Chrissy am nächsten Tag zum Sonnenaufgang auf den Gamrig früh raus wollten, kamen wir erst nach 12 ins Bett.
Donnerstag, der 14. November 2024
Heute hieß es noch vor 6 Uhr aufstehen, um Fotos vom Sonnenaufgang zu machen. Am Abend vorher hatten wir nach einigen Überlegungen den Gamrig als Ziel ausgesucht. Nicht weit weg von uns und nur ein kurzer, recht einfacher Spaziergang nach oben.
So ging es um 6 Uhr im Dunklen los zum Wanderparkplatz in der Nähe des Zustiegs zu den Felsen. Man geht einige Meter an der STraße entlang, zu der um die Uhrzeit noch nicht viel los war. Wir brauchten ca. 20 Minuten für den Aufstieg – und dann hatten wir einen unglaublich tollen Blick ins Tal mit dem Nebel und dem ersten Sonnenlicht!
Chrissy und ich bauten die Stative auf, Markus war mit dem Einbeinstativ unterwegs und wir machten fleißig Fotos. Die Pocket stellte ich ziemlich am Anfang auf das kleine Stativ, um eine Timelapse zu filmen. Es entstanden einige Filme mit dem Handy, denn die Stimmung war magisch. Totale Stille, nur wir drei waren hier oben. Kurze Zeit später kam noch ein weiterer Fotograf mit dazu. Andreas nahm auch am Fotocamp teil und so war es auf dem Gamrig auch schön leer.
Gegen 8 Uhr machten wir uns auf den Rückweg zum Frühstück, wir hatten Hunger und waren durchgefroren. So wärmten wir uns im Hotel auf, sicherten unsere Fotos. Am Nachmittag gingen wir mit Chrissy in ein Cafe und abends gab es zum Essen wieder ein Treffen mit der „ULF“-Gruppe.
Freitag, der 15. November 2024
Heute ging das Fotocamp, von dem ein Teil das „Barcamp“ morgen sein würde, offiziell los. Markus und ich gingen nach dem Frühstück erst einmal ins Veranstaltungshotel, um uns zu registrieren. Dafür bekamen wir „Badges“ mit unseren Namen, was natürlich sehr praktisch ist, wenn man mit anderen in Kontakt treten möchte.
Danach machten sich Markus und ich alleine auf zu ein paar Wanderungen. Unser Weg führte uns zuerst knapp über die Tschechische Grenze zum Gaswerk, ein Stück weiter bergauf zum Ausblick auf das Dörfchen Hrensko.
Wieder zurück beim Auto fuhren wir noch ein Stück weiter, die Wälder hier waren leider von einem Brand ziemlich kaputt. Dann ging es wieder zurück Richtung Bad Schandau und eine kleine Bergstraße hoch zu einem Parkplatz. Von dort aus wanderten wir Richtung Schrammsteine, umrundeten den Falkenstein, fanden eine ungewöhnliche „Wanderroute“ und kamen heil wieder zurück zum Auto. Leider spielte das Wetter nicht so mit, wir hatten dicke Wolken und es graupelte sogar kurz.
Da uns etwas kalt war fuhren wir zurück zum Hotel. Außerdem würde um 19 Uhr das Fotocamp starten und wir wollten uns noch umziehen.
Wir trafen uns schon etwas eher in der Lobby vom Hotel Elbresidenz, suchten uns Plätze in den vorderen Reihen vom Veranstaltungssaal.
Die Fotografin Anna Meurer eröffnete den Abend mit ein paar Infos zum Ablauf der nächsten Tage. Sie moderiert das Fotocamp schon zum siebten Mal – und das macht sie mit viel Humor und sehr professionell. Danach gab es ein leckeres Abendessen im Hotel und wir konnten uns noch sehr nett unterhalten. Nach dem Essen ging es noch in die Lobby und die Gespräche gingen bis spät in die Nacht weiter – ich bin kurz nach 23 Uhr dann auch zurück ins Hotel.
Samstag, der 16. November 2024
Barcamp-Tag! Nach einem gemütlichen Frühstück machten wir uns auf den kurzen Fußweg zum Veranstaltungshotel, dem Hotel Elbresidenz, um 9:30 Uhr ging es los mit einer kurzen Vorstellungsrunde. Bei über 130 Leuten muss das zackig gehen. Danach wurden die unterschiedlichsten „Sessions“ geplant, das Board wurde immer voller. So konnte es pünktlich um 10:45 los gehen. Markus und ich verteilten uns für unterschiedliche Themen, beim Thema „Makrofotografie“ war ich sogar mit Fotofreund Markus Burghardt eine der „Gesprächsführer“, wirklich spannend der Austausch mit den anderen Fotografinnen und Fotografen.
Zwischendrin gab es kurz Mittagessen, dann versuchte Anna erfolgreich, den ganzen Haufen Fotobegeisterter auf ein Gruppenbild zu bannen, dann ging es weiter. Wobei wir vorher sogar noch ein „ULF“-Gruppenfoto aufgenommen bekamen (was mir zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Berichts leider noch nicht vorliegt).
Nach dem Mittagessen waren Markus und ich in der Session von Carla, es ging um „ICM“-Fotografie oder wie Carla es umschrieben hat „Wackelbilder“. Das Prinzip kenne ich, allerdings war die Art, wie Carla an die Technik rangeht, unglaublich toll! Sie zeigte uns viele Bilder, die uns gut gefielen und das motivierte, wieder mal was Neues bzw. Anderes auszuprobieren. ICM bedeutet übrigens „Intentional Camera Movement“ – also die Kamera frei und einfach mal drauf los mit einer längeren Belichtungszeit zu bewegen. Schon in den nächsten Tagen nach dem Barcamp tauchten immer mehr Fotos auf, die die ersten Versuche in dieser Technik zeigten – und wenn ihr sehen wollt, wie Carla die Technik umsetzt – hier der Link zu ihrem Insta-Profil (nur für Instagram-Nutzer).
Die letzte Session zum Thema „Portraits in s/w“, in der ich auch war, dauerte etwas länger. Um 19 Uhr wurde es dann spannend – es gab einen wunderbaren Fotovortrag von Kilian Schönberger, in dem er seine Umsetzung von Bildern von Caspar David Friedrich zeigte. Diesen wunderbaren Künstler mag ich auch schon seit sehr vielen Jahren und er hat dieses Jahr 250-Jähriges Jubiläum.
Wir waren alle begeistert, leider musste Kilian den Vortrag etwas schneller halten, da die Küche mit dem Essen wartete… So wurde es ein spätes, aber gutes Abendessen. Und danach ging es natürlich für einen Teil von uns noch zum Fachsimpeln in die Lobby.
Sonntag, der 17. November 2024
Der Sonntag startete regnerisch. Für uns ging es zum Elbhotel, um kurz noch die Feedbackrunde anzuhören und uns zu verabschieden. Denn wir hatten noch einen anderen Termin.
Als wir zurück kamen gab ich Chrissy eine kleine Blitzschulung im Frühstücksraum unseres Hotels – bei dem Regenwetter wollten wir nicht raus.
Zum Abend hin ließ der Regen nach und wir konnten unseren Plan umsetzen – nochmal zum Gaswerk zum Lightpainting!
Markus lief für uns „Mädels“ die Treppen rauf und runter, später hatte ich die Idee, für die Veranstalter noch ein kleines „Danke“ dazulassen – und da ich nicht so schlecht in der Spiegelschrift bin, übernahm ich den Part des „Schreibens mit Licht“. Als wir dann fast durchgefroren waren, ging es zurück zum Hotel, kurz umgezogen und dann noch lecker zum Chinesen zum Essen.
Montag, der 18. November 2024
Heute ging es für Chrissy und uns nach Hause. In der Früh der Blick aus dem Fenster – und es schneite!
Wir gingen gleich um 8 Uhr zum Frühstücken, packten dann fertig, brachten unser Gepäck zu den Autos und checkten aus.
Erst einmal musste der Schnee von unseren Fahrzeugen runter. Die verschneite Landschaft war aber ganz besonders, wir hielten noch einmal kurz an für Fotos.
Auf der Autobahn gab es ziemlich viel Schneeregen, trotzdem kamen wir ohne Stau nach knapp über 5 Stunden Fahrt gut zu Hause an.
Von unseren Reisetagen habe ich ein Video erstellt, in dem ihr alle unsere Touren seht und auch einen kurzen Einblick ins Barcamp bekommt – ich hoffe, es gefällt euch!
Fazit
Es war wirklich eine tolle Veranstaltung! Etwas ganz Neues, über 130 Fotografie-Interessierte vor Ort.
Alles toll organisiert, ein wunderbarer Fotovortrag von Kilian, leckeres Essen – und alles an einer Location.
Das Hotel, in dem Chrissy und wir nächtigten, war nur ein paar Minuten zu Fuß entfernt.
Das Prinzip des „Barcamps“ fanden wir wirklich spannend, wer mehr darüber erfahren möchte, dem verlinke ich hier ein Video, welches das Prinzip sehr gut erklärt.
Anna, die ganz wunderbar durch die Tage leitete und moderierte, ist wirklich eine besondere Fotografin, die auch ein tolles Fotoprojekt „no make up“ hat – ich verlinke euch hier noch einmal ihre Seite, denn das Projekt finde ich toll und inspirierend. Gerade in der heutigen Zeit, wo alle so „perfekt“ sein wollen bzw. meinen, dass man es sein „muss“.
Ein großes Danke schön auch an die Sponsoren, die es ermöglichen, dass die Veranstaltung von den Kosten in einem wirklich bezahlbaren Rahmen bleiben. Allen voran natürlich der Tourismusverband der Sächsischen Schweiz, deren Mitarbeiterinnen uns auch durch die Tage begleitet haben. Und an das Hotel Elbresidenz, die uns den bzw. die Räume für diese Veranstaltung zur Verfügung gestellt hatten.
Und mal sehen – wenn es sich zeitlich einrichten lässt, bin zumindest ich nächstes Jahr wieder mit dabei! Der Termin vom 14. bis 16. November 2025 steht schon fest und ist in meinem Kalender eingetragen!