Mein Sony-Test – Teil 1

Mein persönlicher Sony-Test

Im Mai ergab sich durch eine Leihaktion von Sony beim Fotohändler Dinkel in München die Möglichkeit, für einen unschlagbar günstigen Betrag Kameras der 7er-Reihe auszuleihen. Und diese Chance nutzte ich gleich zweimal und möchte euch hier einen kleinen Erfahrungsbericht liefern.

Am Freitag, dem 20. Mai ging es am späten Nachmittag zum Dinkel in die Münchener Innenstadt, um das einige Tage zuvor reservierte erste Exemplar der 7er-Reihe auszuleihen. Mein bestelltes Testpaket sollte die Sony α7RII mit verschiedenen Objektiv sein. Bei all der Hektik am Nachmittag wurde dann leider der falsche Body eingepackt. Deshalb starte ich mit einem Bericht zur alpha7SII.

Der Freitag Abend stand erst einmal im Zeichen des Kennenlernens der Kamera. Natürlich ist hier alles neu und anders als bei meinen Canons.

So lief ich in Wohnung und Garten rum und testete die Handhabung und die beiden Objektive, ein 55mm und ein 24-70er. Was mir auf Anhieb gefiel, war das schwenkbare Display. Wobei ich es schade finde, dass dies so eingeschränkt möglich ist. Hier haben andere Anbieter deutlich variablere Möglichkeiten. Schön war es mit dem Zeiss 55mm 1,8er Objektiv zu arbeiten. Die Schärfe dieser Optik ist wirklich toll.

Am Samstag, dem 21.5. machte ich weitere Testaufnahmen im Garten. Der „Haupteinsatz“ fand aber am Abend bei einem Event in Gernlinden statt. Das Designer-Label „Trachtenwahnsinn“ hatte zur Modenschau geladen und ich wollte die Gelegenheit nutzen, die Kamera in der „Eventfotografie“ zu testen. Das hat auch recht gut geklappt, wobei mir die Reaktionszeiten beim Wechsel vom Bildbetrachten zum nächsten Auslösen irgendwie zu langsam waren. Aber schließlich hatte ich die Kamera da ja noch nicht so lange in der Hand.

Was mir als Canon-Benutzerin leider unangenehm aufgefallen ist, ist der extrem hohe Akkuverbrauch. Für so eine hochpreisige Hightech-Kamera wäre eine besser Akkulaufzeit schon wünschenswert – oder beim Kauf der Kamera noch ein zweiter Akku dabei. Da ich zu Beginn das Display noch häufiger und länger anhatte (wobei ich trotzdem wie gewohnt durch den Sucher fotografierte), brauchte ich hier sehr schnell den zweiten Akku. Ich wechselte kurz vor Start der Veranstaltung noch den Akku und hatte bis zu diesem Zeitpunkt gefühlt keine 100 Bilder gemacht. Zum Glück waren in der Leihaktion auch drei Akkus dabei, die ich am Vortag schon geladen hatte.
Dies geht über das recht handliche Ladegerät wirklich schnell. Eine genaue Zeitangabe kann ich leider hierzu nicht machen, da ich das nicht mitgestoppt habe. Die Akkus sind wegen der Baugröße der Kamera natürlich auch kleiner als bei Canon (dadurch auch das Ladegerät), aber die Laufzeit ist wirklich nicht sehr lang.

Bei der Leihaktion war auch ein Blitzgerät enthalten, dass ich beim Event rege einsetzte. Leider hatte man bei diesem nicht die Möglichkeit, den oberen Teil seitlich zu verdrehen.  Da ich mit dem Systemblitz auf der Kamera gearbeitet habe, wäre dies bei Hochformatbildern (die ich bei der Modenschau von den Modellen gemacht habe) sehr praktisch gewesen. Ob von Sony Blitze erhältlich sind, die dies können, habe ich nicht recherchiert. Zwei Beispielbilder seht ihr in der oberen Galerie. Für das Gruppenbild war die Blitzleistung bei einer Entfernung von ca. 5 Metern absolut ausreichend.

Outdooraufnahmen am 22. Mai:

An diesem Tag war ich mit meinem Mann in Fürstenfeldbruck an der Amper unterwegs. Wir kamen an einigen kleinen Stromschnellen vorbei und dort testete ich gleich Langzeitaufnahmen ohne Stativ. Um die Belichtungszeit möglichst lang zu bekommen, stellte ich ISO 50 ein (auch toll, dass die Kamera das kann) und wählte die Blenden 20 bzw. 22. So kam ich auf Zeiten von 1,4 bzw. 1,6 Sekunden. Dafür, dass ich ohne Stativ und ohne Graufilter unterwegs war, finde ich die Ergebnisse ganz in Ordnung.

Später machte ich noch ein paar Architekturaufnahmen und was mir dabei besonders gut gefiel, war natürlich der „Silentmodus“ bei unserem kurzen Abstecher in eine Kirche. Es war zwar kein Gottesdienst, aber wenn nur zwei oder drei Leute in der absolut stillen Kirche sind, stört das Geräusch des Spiegels enorm (zumindest mich). Und da ist es schon toll, wenn eine Kamera absolut keine Geräusche von sich gibt. Was ein andermal aber dazu geführt hat, dass ich erst mal nachschauen musste, ob ich das Foto auch wirklich gemacht habe.

Was noch sehr praktisch ist bei kleinen Ausflügen – das geringe Gewicht und die kleine Bauform der Kamera. Da unterscheidet sich die Sony natürlich ziemlich von meinem schweren Canonequipment. Was für mich bei dieser Art von Kamera aber entscheidend ist: Man hat rechts einen „Handgriff“, der Auslöseknopf liegt – wie bei Spiegelreflexkamera – vorne an diesem Griff. Und das ist eine Grundvoraussetzung für mich – ich fotografiere seit 1989 mit Spiegelreflexkameras und bei der Handhabung brauche ich den Griff, dazu stehe ich.

Studioaufnahmen am Montag, dem 23. Mai:

Da das Sony-Leihangebot wirklich günstig war, habe ich mir die Kamera noch bis zum Montag ausgeliehen. Denn da hatte ich ein Model bei mir im Studio und wollte auch gleich den Studioeinsatz testen. Ich hatte leider keinen Funkauslöser für die Sony mit ausgeliehen, mein Pixelking funktioniert natürlich nur auf den Canon-Kameras. So musste ich mir mit dem Systemblitz behelfen, was auch einwandfrei funktionierte.

Aber jetzt zum Shooting: Natürlich habe ich erst einmal mit meiner Canon 5D Mark II angefangen und wollte nur „ein paar“ Aufnahmen mit der Sony machen. Zum Schluss waren es wesentlich mehr Aufnahmen mit der Sony. Was hauptsächlich an dem unglaublich guten 55er Zeiss-Objektiv lag. Da habe ich es endlich mal geschafft, bei Blende 1,8 den Focus wirklich knackscharf in dem Auge zu haben, in dem ich ihn wollte. Und das hat mich ziemlich begeistert. An dieser Stelle noch einmal vielen Dank an mein Model Johanna K. für die Erlaubnis, die Fotos zu verwenden.

Fazit des ersten Kameratests:

Wenn man nicht gerade sehr große Bildabzüge braucht, sollten die 12 MP der Sony α 7S II ausreichend sein.

Hohe ISO-Werte habe ich allerdings nicht ausgiebig getestet. Das Kirchenfoto ist bei einer Blende von 9, Zeit 1/60 und einem ISO-Wert von 2.500 entstanden – und da ist die Schärfe absolut super und keinerlei Rauschen zu sehen. Die Gläser mit Sand aus verschiedenen Urlauben sind in der Wohnung mit Licht vom Südfenster bei einem ISO-Wert von 6.400 entstanden – auch hier ist kaum ein Rauschen zu sehen.

Das Thema mit der Akkulaufzeit ist so eine Sache. Wenn man hauptsächlich durch den elektronischen Sucher schaut beim Fotografieren (so wie es halt schon früher in der Analogfotografie war), dann kann man den Bildschirm hinten auch ausschalten bzw. auf eine sehr kurze Ansichtszeit einschalten. Das spart sehr viel Strom.

Der elektronische Sucher ist für mich wirklich sehr gut. Dazu muss ich sagen, dass ich bereits im Jahr 2004 mit einer Fuji Finepics mit unglaublichen 3,3 MP fotografiert habe – und da kann ich mitreden, wenn ich sage, dass sich da gewaltig was geändert hat. Der elektronische Sucher frisst natürlich auch einiges an Energie, aber die Qualität ist einfach super.

Objektive:

Was klar war – die Zeiss-Objektive sind einfach eine Klasse für sich. Die Qualität der Gläser und auch das angenehme Gewicht haben mir sehr gefallen. Leider ist der Preis dafür natürlich entsprechend: Mit einem regulären Preis von knapp 1.000 € ist das 55er 1,8er Objektiv nicht gerade ein Schnäppchen.

Handhabung allgemein:

Ich als Frau hatte keine Probleme mit der „kleinen“ Baugröße, fand das Gewicht auf jeden Fall sehr angenehm. Die vielen Möglichkeiten der Sonderbelegung der Programmtasten haben mir gefallen, da habe ich aber erst mit der zweiten Kamera mehr Erfahrungen gesammelt. Das Klappdisplay könnte einfacher zum Ausklappen sein, da hatte ich trotz längerer Fingernägel nicht immer den richtigen Griff. Die Kamera bietet sehr viele Möglichkeiten zum Einstellen, da habe ich bei weitem nicht alles ausgetestet und hätte sicher noch mehr probieren können. Aber alle wichtigen Einstellungen habe ich recht schnell gefunden.

Dies zu meinem ersten Testwochenende. In der Woche darauf hatte ich dann wie zu Beginn geplant die Sony α 7R II in Händen und konnte da auch mittels eines Adapters wie geplant das Zusammenspiel mit den Canon-Objektiven testen. Darüber werde ich in einem anderen Beitrag berichten.

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