Bunter Himmel über Bayern

Wer kennt sie nicht, die wunderbaren grünen Polarlichtfotos, die man in den nördlichen Ländern aufnehmen kann? Anfang Mai sollte es dieses Phänomen auch bei uns geben – und ich hatte Glück und konnte dieses wunderbare Erlebnis in Bildern festhalten!

Durch die Nachrichten wusste ich bereits, dass es durch starke Sonnenaktivitäten Nordlichter bis zu uns nach Bayern zu sehen geben sollte, dran geglaubt habe ich nicht so ganz. Denn vor längerer Zeit sollte das auch mal sein und bei uns hatte sich nichts getan.

Gegen halb 11 schaute ich dann doch mal zum Fenster raus – und der Himmel zeigte einen leichten Schimmer in Rosa! Wie toll! Also gleich die Kamera und das Stativ geschnappt und runter in den Garten!
Wir wohnen am Ortsrand und haben hinter unserem Garten Felder und dann direkt den Wald, also recht wenig Lichtverschmutzung.

Speziell für die Nachtfotografie hatte ich mir schon vor zwei Jahren ein manuelles Weitwinkelobjektiv angeschafft: Das Samyang 12 mm, Lichtstärke 2.0 (bis Blende 22). 

Hier ein paar technische Infos für euch:
Kamera aufs Stativ, 2 Sek. Vorauslösung, damit nichts wackelt.
ISO: Ich habe die meisten Aufnahmen mit ISO 400 und 200 gemacht, einige auch mit 640. 
Bei den Verschlusszeiten war ich zwischen 10 und 25 Sekunden.
Blende: Leider wird dieser Wert nicht an Lightroom übertragen. Wenn ich mich richtig erinnere, hatte ich aber meistens die Blende komplett offen (2,0) und bin höchstens bis 5,6 gegangen.
Da ich die Fotos im RAW-Format aufgenommen habe, konnte ich in der Nachbearbeitung noch einiges an der Helligkeit einstellen. Dann ein bisschen am Kontrast gearbeitet – die Farben waren wirklich so!
Durch die Langzeitbelichtung sieht man auf ein paar Bildern auch die Spuren von Flugzeugen, die ich jetzt bewusst auf den Bildern gelassen habe, weil ich das lustig finde.

Freunde von mir schrieben nach Mitternacht, dass sich nochmal was tun würde am Himmel. Ich schaute raus und sah seltsame helle Streifen am Himmel. Also nochmal das Stativ geschnappt und runter in den Garten. Und dann – erst bei der Langzeitbelichtung sieht man, dass der Himmel bunt ist! So stand ich von halb eins bis kurz nach eins Nachts draußen und starrte fasziniert in den Himmel. Dann wurde es mir aber zu kalt und ich war müde und machte mich auf den Weg in mein warmes Bett zu meinem Schatz.

Die letzte Aufnahme ist übrigens mit meinem Samsung aufgenommen. Das hatte ich auf einem kleinen Stativ neben meinem großen Stativ im Gras stehen und habe nebenbei einige Fotos gemacht. Schon faszinierend, was man da so alles einfangen konnte.
Die Nacht- bzw. Sternenhimmelfotografie ist nicht meine „Kernkompetenz“, weshalb ich froh war, zumindest mal diese Ergebnisse bekommen zu haben. Die seltsamen weißen „Streifen“ im vorletzten Bild waren anscheinend auch noch was ganz Besonderes, wie ich nachträglich gelesen habe.

Dieses unglaubliche Erlebnis werde ich so schnell nicht vergessen – und wer weiß, vielleicht klappt es ja irgendwann doch noch mit Nordlichtern auf Island oder in Skandinavien!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Handyaufnahme